Kristallblau - Magisches Blut von Amy Ewing

Bibliografische Daten

Titel: Kristallblau - Magisches Blut

Autor: Amy Ewing

Sprache: Deutsch

Reihe: The Cerulean 1

Verlag: Dragonfly

ISBN: 9783748800019
Genre: Fantasy 14+



Rezension

Inhalt

Sera lebt wohlbehütet mit ihren drei Müttern auf einer im All schwebenden Insel, wo sie und die anderen Ceruleans lernen, dass ihr Blut magisch ist. Doch dann wird sie von der Hohepriesterin auserwählt sich zu Opfern und sie muss von der Insel springen und so ihr Blut auf der Erde unter ihnen verteilen. Doch statt zu sterben überlebt Sera und muss nun versuchen in einer ihre völlig fremden und dazu noch brutalen Welt zu überleben.

 

Persönliche Meinung

Ich hab das Buch auf Englisch gelesen (The Cerulean).

 

«“That is Tree,“ Errol said. „Tree likest o hum somethimes.“

„They call him Boris,“ she said.

The corner of Errol’s mouth turned down. „Tree is female.“

„Oh.“ Sers glanced at the silvery trunk. „How do you know?“

He shrugged. „It is obvious.“»

 

Als ich gesehen habe, dass Amy Ewing ein neues Buch herausbringt, ist es direkt in den Warenkorb gewandert. Das Juwel von ihr fand ich zwar mit jedem Band schwächer, aber hei, eine zweite Chance hat jeder verdient. Ausserdem klang der Klappentext cool und das Cover ist schön. So, also why not?

 

Als ich es dann hatte, kamen auf einmal miese Reviews dazu heraus. Ähnlich wie damals bei Rat der Neun von Veronica Roth, wurde nun auch Amy Ewing vorgeworfen rassistisch und LGBT feindlich zu sein. Das hat mir tatsächlich ein bisschen die Lust an dem Buch genommen, aber ich wollte mir auch gerne selber davon ein Bild machen. Weil bei Rat der Neun fand ich die Anschuldigungen echt an den Haaren herbeigezogen.

 

Als ich nun also mit Kristallblau anfing, erkannte ich recht schnell: oh ja, die Hauptperson die in einer Welt lebt, in der es nur weibliche Wesen gibt, die fühlt sich nicht zu denen hingezogen. Okay, das stimmt schonmal und ja, das kann man jetzt bereits als Angriff nehmen, aber man kann auch einfach denken: okay sie hat vlt einfach gar keine Interessen an Liebe und körperlicher Nähe. Später, nachdem sie dann das erste männliche Wesen überhaupt sieht, merkt sie in null Komma nichts, dass sie einfach auf männliche Wesen steht. Okay... da hab ich schon gedacht: das war jetzt vielleicht nicht die klügste Idee der Autorin. Aber dann wiederum muss ich sagen, wäre es jetzt umgekehrt und die Protagonistin hätte plötzlich gemerkt, sie steht nur auf Frauen... dann wäre es ja okay gewesen? Es war halt tatsächlich etwas schlecht dargestellt. Sera kommt aus einer „Rasse“ die gar keine „Männchen“ kennt und hat und dann sieht sie zum ersten Mal so einen männlichen Menschen (für sie eigentlich ja ein Alien) und merkt gleich: ui darauf steh ich…. schwierig! Punkt zwei war ja dann ihr Gegenstück Agnes, welche auf der Erde(?) lebt in einer Gesellschaft in der Gleichgeschlechtliche Liebe nicht erlaubt ist und na klar, steht sie auf Frauen…. Ich glaube aber nicht, dass dies auch ein Angriff sein sollte, sondern eher, dass die Autorin, somit zwei Figuren zeigen wollten, die eine sexuelle Orientierung haben, die in ihrem jeweiligen Volk nicht anerkannt wird. Denn beides ist ja gut und richtig und in Ordnung, aber nicht da wo beide leben.

 

Je weiter ich las, desto weniger „schlimm“ fand ich das Ganze und habe mal wieder gemerkt, dass hier wieder einmal aus einer Mücke ein Elefant gemacht worden ist. Klar, man hätte es sensibler angehen müssen und vielleicht anders aufbauen und aufziehen, aber im Grunde genommen ist dies einfach ein Buch mit zwei weiblichen Protagonistinnen, die ihre Liebe nicht ausleben können, weil sie von ihrem Gesetzt, Glauben und der in Seras Fall, fehlenden Männchen, her nicht dürfen und können.

 

So, das war jetzt mega viel, was ich zu diesem Thema gesagt habe und nein, ich finde es auch nicht okay, wie es zuerst dargestellt wurde, aber schlussendlich war es gar nicht so schlimm (in meinen Augen) und ich glaube, dass im zweiten Band, dann alles aufgeklärt wird. Ich bin sicher, sowohl Sera als auch Agnes werden ihrer Liebe folgen und Happy werden und am Ende siegt die Liebe und ist das nicht das, was wir alle wollen?

 

SO!

Nun aber zur eigentlichen Geschichte!

 

«We are the Cerulean. Our blood is magic.»

 

Die war leider nur so... meh! Angefangen mit Sera und den Ceruleans auf ihrer fliegenden Insel im All… fand ich das ein sehr cooler Einstieg! Dann kam Part zwei mit Leo und Agnes und da habe ich mich einfach nicht so dafür begeistern können. Obwohl es ein wenig mittelalterlich und steampunkig daherkam, konnte ich mich einfach nicht mit ihnen anfreunden. Erst als dann Leelas Part kam, war ich wieder dabei, aber sobald es auf die Erde wechselte, schwand auch meine Interessen an der Geschichte. Die Idee find ich eigentlich richtig cool, aber es hat mir beim lesen nicht wirklich Spass gemacht. Ich war nicht gefangen oder wurde gepackt. Es war nicht intensiv, sondern einfach so ein dahinplätschern. Die Charaktere waren mir zu Stereotypisch... Einzig die Welt (die „Erde“ und die „Insel“) fand ich richtig cool und würde gerne mehr darüber erfahren. Das bringt mich zu der Frage: will ich Band zwei lesen? Eigentlich will ich schon sehr gerne wissen wie es ausgeht und mehr von dieser Hohepriesterin erfahren, aber andererseits war dieses Buch für mich nur 2 Sterne gut… Seufz, mein ewiges Dilemma!

 

Fazit: Die Grundidee ist irgendwie cool... aber das wars auch schon


Bücher 2/5


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